Wellness-Lounge Bonn im Dorint Bonn

Endlich Winter – wie erhalte ich meine Haut gesund?

Da pflegt man seine Haut so gewissenhaft und trotzdem verändert sie sich im Winter nicht zum angenehmen, sondern wird trocken, spannt und juckt sogar manchmal. Warum ist das so und was kann man tun?

Die Haut ist unsere Kontaktfläche zur Außenwelt und reagiert auf Veränderungen unserer Umgebung manchmal subtil und manchmal deutlich. Sie rötet sich, spannt mehr oder weniger stark oder schuppt sogar. Das liegt gerade in unseren mitteleuropäischen Breiten an verschiedenen Einflüssen:

Weniger Sonnenlicht

Die kürzeren Tage sind nicht nur für das Gemüt eine Strapaze. Die Produktion von Vitamin D kommt quasi zum Erliegen und die Haut wird blasser und dünner. Dünnere Haut hat ein geringeres Volumen und kann weniger Feuchtigkeit binden. Dies macht die Haut natürlich trockener und empfindlicher, weil der natürliche Säureschutzmantel geschwächt wird.

Kälte

Bei fallenden Temperaturen verändert sich der Stoffwechsel in der Haut. Das produzierte Hautfett wird allgemein ein wenig fester,genau wie Butter oder Kokosöl im Kühlschrank auch fester wird. Außerdem reduziert sich die Schweißproduktion. Dadurch wird unsere Haut weniger gut durch unsere körpereigene Creme - das Gemisch aus Schweiß und Hautfett - gepflegt, was unseren Säureschutzmantel schwächt und die Haut für äußere Einflüsse wie Bakterien, Pilze und andere Schadstoffe angreifbar macht.

Zusätzlich reagiert unser Körper auf jeden Wärmeverlust durch ein Zusammenziehen der Blutgefäße - beginnend an der Oberfläche - dadurch wird die Durchblutung der Haut verringert und die Haut wird deutlich schlechter mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Dies vermindert in der Folge die Neubildung von Hautzellen und die Regenerationsfähigkeit der Haut.

Und wenn das noch nicht genug ist, belasten die Temperaturdifferenzen zwischen der Außenluft und den Temperaturen in den Gebäuden bei jedem Hinaus- oder Hineingehen die empfindlichen Kapillargefäße im Gesicht zusätzlich, was die Entstehung von Couperose begünstigt. Wenn Ihre Haut dazu neigt, beim Betreten eines Gebäudes rot zu werden und sich extrem zu erwärmen, gewöhnen Sie sich einfach an für mindestens 5 Sekunden in der geöffneten Türe stehen zu bleiben. Dadurch vermischen sich die Luftschichten um Sie herum und die Haut bekommt Gelegenheit sich zu aklimatisieren.

Trockene Luft

Kalte Luft enthält wenig Feuchtigkeit. Dazu kommt dann noch die trockene Heizungsluft und der Haut geht immer mehr wertvolle Feuchtigkeit verloren, die wegen der niedrigeren Temperaturen nicht mehr vollständig von Innen durch Diffusion aus den tieferen Schichten ersetzt werden kann.

Was also tun?

Von außen:

Nutzen Sie für ein gutes Raumklima einen Luftbefeuchter und vergessen Sie nicht, regelmäßig Stoßzulüften. Der Austausch der Raumluft durch die Kalte Luft von außen verbessert die Feuchtigkeitsaufnahme und beugt Schimmelbildung vor. Ich habe zum Beispiel in meinen Behandlungsräumen kleine Ultraschallverdampfer stehen, die meine Luft befeuchten. Mit einem Tröpfchen ätherischen Öl zaubert er auch einen angenehmen aber subtilen Duft.  Um zu vermeiden, das das Gerät verkalkt oder veralgt, nutze ich destilliertes Wasser ... so bleibt es auch immer hygienisch sauber.

Von innen:

Schlafen Sie genug! Der Körper wächst, repariert und heilt nur wenn wir schlafen.

Trinken Sie ausreichend Wasser - ideal sind 30 ml pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag.

Ernähren Sie sich gesund! Eine gesunde, ausgewogene Ernährung unterstützt den Körper bei der Regeneration. Achten Sie auf die Zufuhr von ausreichenden Ballaststoffen, essen Sie viel frisches Gemüse und Obst und versuchen Sie möglichst oft frisch zu kochen, ohne auf industriell hergestellte Lebensmittel zurückzugreifen. Wenn Sie vegetarisch oder vegan leben denken Sie auch daran, regelmäßig den Vitaminstatus checken zu lassen, da ein Mangel an B-Vitaminen sich negativ auf die Hautgesundheit auswirken kann.

Reinigungsgewohnheiten

Im Winter möchte die Haut deutlich behutsamer gereinigt werden. Nach jeder Reinigung benötigt die Haut ungefähr 4-5 Stunden, um den Natürlichen Schutzmantel vollständig zu regenerieren. Im Winter kann sich diese Zeit um einiges verlängern. Um einem Spannungsgefühl vorzubeugen, empfiehlt sich eine milde, aber kurze Reinigung mit Reinigungsschaum oder Reinigungsmilch und warmem statt heißem Wasser.

Beruhigung bei Juckreiz

Wenn der Säureschutzmantel geschwächt ist, trocknet die Haut aus und je nach Hauttyp beginnt sie sich zu schuppen und sogar zu jucken. Dann führt das Kratzen leider zu mikroskopisch kleinen Verletzungen, was wiederum das Eindringen von Fremdstoffen und die Entstehung von Entzündungen begünstigt. Wenn dieses Stadium erreicht ist, sollte man in erster Linie beruhigen und den natürlichen Hautschutz stärken. Ich empfehle in diesem Fall gerne diese Pflege für die Nacht. Peelings würden das Schuppen der Haut übrigens nicht entfernen sondern noch verstärken.

Feuchtigkeitsversorgung in die Nacht verlegen

Nicht nur bei Frost, sondern bereits ab +5°C kann der Wind auf der Haut so kalt werden, dass Feuchtigkeit gefriert. Dies führt zu Zellschäden und sogar richtigen Erfrierungen. Damit die Haut im Winter optimal geschützt ist sollte die Tagespflege daher etwas reichhaltiger ausfallen. Damit sich die Haut in dieser sensiblen Phase nicht an neue Wirkstoffe gewöhnen muss, empfehle ich gerne einen Tausch von Tag- und Nachtcreme. Die fettige Nachtcreme ist dann wie ein „Wintermantel“ für die empfindlichere Haut und die feuchtigkeitsspendende Tagescreme kann nachts im Bett nicht einfrieren.  Wenn Sie das Gefühl haben, dass ihre Nachtcreme nicht ausreicht empfehle ich Ihnen eine spezielle Winterpflege. Seren und Ampullen können nachts ohne Probleme ergänzend verwendet werden.

Extra-Schutz bei ganz starkem Frost

Eigentlich bin ich ein totaler Gegner von Paraffinen in der Pflege. Sie liegen wie eine Plastikfolie auf der Hautoberfläche und gewöhnen der Haut die Eigenproduktion von Fett ab, da ja nichts verloren geht. Die einzigen legitimen Anwendungen liegen meiner Meinung nach im medizinischen Bereich, als Schutzcreme bei Dauerwellen und Haarfärbungen und als Kälteschutz bei extremen Temperaturen.  Also packen Sie sich im Skiurlaub bei knackigen Minusgraden ruhig eine Schicht aus der berühmten blauen Dose ins Gesicht und stecken neben dieser Dose auch noch ein paar Reinigungstücher in die Jackentasche.  Auf der Piste hält die Creme die Haut wie eine Mütze schön warm. Beim Einkehren in die Hütte oder wieder zurück im Hotel muss sie aber schnell wieder runter (dafür sind die Reinigungstücher ideal geeignet), sonst gibt es einen Hitzestau im Gesicht.Und bitte nutzen sie diesen kleinen Trick nur wenn es wirklich richtig kalt ist, bzw. der Wind stark bläst, damit sich die Haut nicht zu sehr daran gewöhnt.

Verwöhnen Sie sich auch mal

Natürlich darf man den Effekt von Ruhe und Entspannung nicht vergessen. Also gönnen Sie sich und Ihrer Haut ab und zu ein Verwöhnprogramm.

Ich hoffe, dass Ihnen der eine oder andere von diesen Tipps hilft, den Winter mit entspannter Wohlfühlhaut zu erleben und wünsche Ihnen eine schöne, gemütliche Adventszeit!

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