Wellness-Lounge Bonn im Dorint Bonn

Hautdesinfektion mit Hochfrequenz

... oder: mein Hochfrequenz-Stab kann doch mehr als ich dachte

Das Hochfrequenz-Gerät ...

… hat mich ja schon lange begeistert. Ursprünglich angeschafft hatte ich es, weil ich in der Kosmetikschule damit erstmals in meinem Leben nach dem Augenbrauenzupfen keine dick geschwollenen und roten Augenbrauen hatte, die mir sonst immer für mindestens 2 Tage erhalten geblieben sind. Deswegen alleine war es für mich schon ein Muss, das Gerät anzuschaffen. Dann habe ich ein antikes HF-Gerät im Vorraum meines Hausarztes entdeckt  und erfahren, dass das eine über 100 Jahre alte Technik ist.

Vor hundert Jahren war der HF-Stab in fast allen Haushalten die über Elektrizität verfügten ein Standard-Gerät und er wurde für allerlei medizinische Zwecke benutzt. Aber er geriet dann irgendwann in Vergessenheit - wohl auch, weil ein Gerät das sich nicht „verbraucht“ nicht dazu geeignet ist, damit dauerhaft Geld zu verdienen. Eine Schmerztablette hält eben nur für eine Dosis und dann muss man wieder eine neue kaufen.  Aber Schwamm drüber, über medizinische Wirkungen kann und will ich nichts sagen. Mich interessiert im Moment doch eher der Nutzeffekt in der Kosmetik-Kabine.

Die erste Anwendung am eigenen Leib hat mich ziemlich begeistert. Denn im Gegensatz zu früher, war nach dem Augenbrauen zupfen innerhalb einer halben Stunde die rote Farbe verschwunden und kam auch nicht wieder. Sie können sich meine Begeisterung sicher vorstellen!

Das Gerät verfügt über eine Glaselektrode, die auf die Haut aufgesetzt und unter Hochfrequenten Strom gesetzt wird. An der Kontaktstelle zur Haut bildet sich Ozon, das ist dreiatomarer Sauerstoff. Für die auf der Haut befindlichen Bakterien sind diese Moleküle um ein Drittel größer als normaler Sauerstoff und können nicht aufgenommen werden. Die Bakterien ersticken quasi wegen Sauerstoffmangel. Die Haut wird dadurch sanft desinfiziert, ohne dass ich irgendwelche Chemikalien einsetzen muss. Das finde ich persönlich sehr angenehm, denn so muss ich nicht nach dem Brauenzupfen oder anderen Enthaarungen mit Alkohol an die Haut gehen und nix brennt mehr.

Außerdem soll Hochfrequenter Strom die Hautregeneration, die Durchblutung und Sauerstoffsättigung im Blut verbessern und den Fettstoffwechsel anregen. Das muss ich aber erstmal an mir selber ausprobieren, bevor ich das wirklich vertrete, also nehme ich diese Information jetzt noch so hin und warte ab, was ich noch so erlebe.

Ferner habe ich jetzt in der praktischen Anwendung im Seminar bei Jean d‘Arcel gelernt, dass sich der HF-Stab hervorragend zur Koagulation von kleinen Verletzungen die beim Ausreinigen entstehen können eignet.  Außerdem kann man mit dem HF-Stab die Haut auch einfach so behandeln, ohne das Make-up entfernen zu müssen und damit eine Haut mit Pickeln und Entzündlichkeiten zwischendurch immer wieder desinfizieren und beruhigen und damit die Behandlung unterstützen.

Da ich aber ein kritischer und pingeliger Zeitgenosse bin, habe ich mich von Anfang an sehr für die Arbeitsweise dieses Gerätes interessiert. Schließlich wurde mit elektrischem Strom an meinem Körper hantiert!

Ich habe meinen jetzigen Beruf nicht als Erstberuf ergriffen, er kam zu mir über Umwege. Früher war ich mal Chemielaborantin. Daher kommt mein Sinn für analytisches Denken und meine ständige Neugier wie die Dinge denn genau funktionieren. Und genau deswegen haben mir die Erklärungen aus Fachbüchern und dem Internet nicht wirklich ausgereicht, weil immer noch eine Frage übrig blieb: wie kommt der Strom durch das Glas? Damit konnte ich meine Lehrer schon immer ziemlich nerven … sorry dafür!

Also ergriff ich die Gelegenheit und nervte mit meinen Nachfragen mal zur Abwechslung meinen Neffen (der war damals noch Physikstudent). Dieser präsentierte mir nach kurzer Recherche folgende Erklärung:

Der Strom fließt mit einer Frequenz von bis zu 300.000 Hz. Dadurch schwingen die Elektronen zwar schnell hin und her, kommen aber auch kaum vom Fleck. Mit dem Auto ist man auf einer Serpentinen-Straße ja auch länger unterwegs, als wenn man den Tunnel nimmt. Unser Nervensystem kann sowieso nur Stromfrequenzen von maximal 100 Hz registrieren. Deswegen und weil der Strom so langsam ist können wir diesen Strom auch nicht spüren.

Der zweite wichtige Parameter bei der Sache ist die Stromstärke die unter .....mA liegt. Dadurch ist der Strom für den Körper völlig ungefährlich, weil er sehr, sehr schwach ist.

So weit so gut, am meisten interessierte mich jedoch die Glaselektrode. Ich hatte mal gelernt, dass Glas ein Isolator ist – also Strom gar nicht leiten kann. Wie soll der Strom da rauskommen und auf der Haut eine Reaktion verursachen ???

Auch hierfür kam die passende Antwort: die hohe Spannung von über 10.000 Volt erzeugt einen sehr hohen Elektronendruck und ermöglicht so den Austritt aus der Elektrode und damit die Reaktion mit dem Luftsauerstoff. Abgeleitet wird er dann über die Hautoberfläche in die Erde, die im Verhältnis zur Elektrode ja schon sehr groß ist und den restlichen, nicht verbrauchten Strom ganz gefahrlos ableitet.

Okay … also zusammengefasst: der HF-Stab ist die für den Menschen ungefährlichste Stromanwendung überhaupt, ist nützlich bei der Behandlung der fett-empfindlichen Haut, bei der Desinfektion nach dem Augenbrauen-Zupfen und der Depilation und hat noch eine ganze Menge anderer nützlicher Eigenschaften, die ich jetzt nach und nach mal testen werde.

Ich wünsche Ihnen bis wir uns sehen noch eine schöne und entspannte Woche!

Ina Peltzer

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